Orchestre de Chambre de Lausanne,
Renaud Capuçon, Künstlerischer Leiter
Das 1942 von Victor Desarzens gegründete Orchestre de Chambre de Lausanne (OCL) gehört heute zu den gefragtesten Kammerorchestern in Europa. Nach sechs Jahren unter der künstlerischen Leitung des amerikanischen Dirigenten Joshua Weilerstein wird das OCL nun von dem renommierten französischen Geiger Renaud Capuçon geleitet. Das Orchester mit seinen rund 40 Musikern verfügt über ein umfangreiches Repertoire, das von den frühesten Barockwerken bis zu zeitgenössischen Uraufführungen reicht.
Das OCL hat sich sehr schnell einen Namen bei den renommiertesten Festivals und Konzertsälen gemacht. Es nimmt seit dem zweiten Festival in Aix-en-Provence teil und ist regelmäßiger Gast beim Enescu-Festival in Bukarest. Seine Tourneen in Deutschland und den USA waren ebenso erfolgreich wie seine Konzerte im Théâtre des Champs-Elysées in Paris, bei den BBC Proms in London, im Wiener Konzerthaus oder in der Berliner Philharmonie.
In der Saison 2023-2024 wird das OCL nach Madrid, Barcelona und zum ersten Mal in die Philharmonie de Paris reisen.
In seiner gesamten Geschichte hat das OCL mit hochkarätigen Solisten wie Clara Haskil, Alfred Cortot, Walter Gieseking, Edwin Fischer, Murray Perahia, Radu Lupu, Marta Argerich, Nikolai Lugansky, Daniel Barenboim, Arthur Grumiaux, Frank Peter Zimmermann, Paul Tortelier, Truls Mørk, Jean-Pierre Rampal oder Emmanuel Pahud zusammengearbeitet. Dem OCL ist es auch gelungen, die interessantesten Dirigenten ihrer Zeit zu gewinnen, wie Paul Hindemith, Günter Wand, Christoph Eschenbach, Ton Koopman, Jeffrey Tate, Bertrand de Billy, Simone Young oder Daniel Harding.
L'OCL kann auf eine beachtliche Diskographie zurückblicken: von den kompletten Opern Haydns in den 1970er und 80er Jahren unter Antal Dorati bis zu den Konzerten Beethovens und Mozarts mit Christian Zacharias, ganz zu schweigen von den Aufnahmen, die Schönberg und Webern (mit Heinz Holliger) sowie Spohr und Weber (mit Paul Meyer) gewidmet sind. Das OCL hat zwei Alben mit Joshua Weilerstein aufgenommen. Die ersten beiden Alben unter der Leitung von Renaud Capuçon wurden von Warner Classic veröffentlicht. Das erste ist dem estnischen Komponisten Arvo Pärt gewidmet (2021), das zweite enthält Vivaldis Vier Jahreszeiten und zwei Konzerte von Chevalier de Saint-Georges (2022). Eine Gesamteinspielung der Mozart-Violinkonzerte mit Renaud Capuçon wird im September 2023 bei der Deutschen Grammophon, seinem neuen Aufnahmepartner, erscheinen. Zu den weiteren bemerkenswerten Veröffentlichungen des OCL gehören ein Album mit Nicholas Chalvin, das der Musik von Jean Françaix gewidmet ist, sowie ein weiteres Album mit Schönberg und Webern mit Heinz Holliger (Gewinner des CHOC Classica-Preises 2022).
Die Qualität des OCL hängt natürlich mit renommierten Gastsolisten und Dirigenten zusammen, aber sie ist vor allem auf eine Identität zurückzuführen, die im Laufe der Jahre von einigen wenigen künstlerischen Leitern geschmiedet wurde. Auf den Gründer Victor Desarzens (1942-1973) folgten Armin Jordan (1973-1985), dann Lawrence Foster (1985-1990), Jesús López Cobos (1990-2000) und Christian Zacharias (2000-2013). Von 2015 bis 2020 setzte Joshua Weilerstein die Arbeit seiner Vorgänger fort und positionierte das OCL gleichzeitig mit einer mutigen Programmgestaltung und dem einfallsreichen Einsatz neuer Medien für das 21. Im Herbst 2021 übernahm Renaud Capuçon die künstlerische Leitung des Orchesters. Die enorme musikalische Erfahrung des renommierten französischen Geigers und Dirigenten sowie seine Dynamik und sein künstlerisches Profil haben es dem Orchester ermöglicht, sein internationales Renommee weiter zu festigen, was zu prestigeträchtigen Einladungen in ganz Europa sowie zur Zusammenarbeit mit renommierten Dirigenten und Solisten wie Daniel Harding, Barbara Hannigan, Maria Joao Pires und Martha Argerich führte.