Trio Fratrès,
FEDOR RUDIN, Geige
„Geigenzauber“ hieß das Programm, mit dem Fedor Rudin sein Debüt in der Berliner Philharmonie gab, und ein Zauberer auf der Geige ist Fedor Rudin in der Tat. Ein Virtuose höchsten Grades, der sein Publikum, wie schon die Juroren des Premio Paganini 2018, durch seine Finger- und Bogenfertigkeit verblüfft und mit seinem Ton betört. Aber er ist auch eine der spannendsten jungen Musikerpersönlichkeiten. Mit 32 Jahren befindet er sich nun in der Phase großer Debüts: als Solist ist Fedor Rudin inzwischen in der Laeiszhalle und der Elbphilharmonie Hamburg, im Prager Rudolfinum, in der Pariser Philharmonie und der Carnegie Hall in New York aufgetreten und war Gast bei den Salzburger Festspielen, beim Schleswig-Holstein Musik Festival sowie bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern.
Fedor Rudin hat mit Orchestern wie dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Sinfonieorchester Bournemouth, den Hamburger Symphonikern, dem Orchestre Symphonique de Montréal, dem Norwegischen Rundfunksorchester, dem Orchestre de chambre de Paris und dem SWR Sinfonieorchester konzertiert. Er hat mit Dirigenten wie Vladimir Jurowski, Petr Popelka, Andris Poga und Lorenzo Viotti zusammengearbeitet. Dabei spielt er die Klassiker ebenso gern wie bedeutende Werke am Rande des Repertoires, etwa Szymanowskis Violinkonzert Nr. 2 oder Avantgardistisches von Edison Denisov.
Fedor Rudin ist ein leidenschaftlicher Kammermusiker, der mit hochkarätigen Partnern wie den Pianisten Boris Kusnezow, Igor Levit, Julien Libeer und Florian Noack sowie den Cellisten Julia Hagen, Ivan Karizna und Bruno Philippe, dem Pavel Haas Quartett oder dem Signum Saxophon Quartett zusammenarbeitet. Seit 2022 ist er auch künstlerischer Leiter des Kammermusikfestivals Rencontres Musicales de Chaon in Frankreich.
Die Saison 2024/25 führt ihn rund um die Welt. Fedor Rudin wird mit der Philharmonie Brünn und Tomáš Netopil debütieren, zum Aarhus Symphony Orchestra unter der Leitung des designierten Chefdirigenten Dmitry Matvienko zurückkehren und als Dirigent in der Suntory Hall in Tokio sowie im Wiener Konzerthaus debütieren. Die Kammermusik führt ihn zum ersten Mal zu Partnern wie Adam Laloum, Paul Meyer, Alexandre Tharaud und István Várdai. Er wird auch die Uraufführungen von Auftragswerken der Komponisten Elise Bertrand, Fabien Cali und Fabien Touchard dirigieren.
Ebenso gern übernimmt Fedor Rudin bei Orchestern die Gesamtleitung eines Abends, da er auch diplomierter Dirigent ist. Seine Ausbildung erhielt er bei Simeon Pironkoff und Vladimir Kiradjiev an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MDW) sowie später bei Jorma Panula in Helsinki und im Rahmen von Meisterkursen mit Marin Alsop, Paavo Järvi, Michail Jurowski, Isaac Karabtchevsky und Yuuji Yuasa.
Fedor Rudin hat Teodor Currentzis, Manfred Honeck und Philippe Jordan assistiert, sowie Orchester wie das Göttinger Sinfonieorchester, das Prager Rundfunksinfonieorchester, die Jenaer Philharmonie und das ORF Radio-Symphonieorchester Wien dirigiert. 2022 leitete er seine erste Opernproduktion: Bernsteins West Side Story. Seit Oktober 2023 ist Fedor Rudin außerdem Professor für Orchestererziehung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Geboren 1992 in Moskau als Enkel des bedeutenden Avantgarde-Komponisten Edison Denisov wuchs Fedor Rudin in Paris auf. Mit 13 Jahren begann er sein Studium bei Zakhar Bron in Köln und studierte anschließend in Österreich bei Pierre Amoyal am Mozarteum Salzburg sowie bei Boris Kuschnir in Graz. Für drei Konzertsaisons war er Konzertmeister der Wiener Philharmoniker – als damals jüngstes Mitglied – wo er unter Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Riccardo Muti, Andris Nelsons und Christian Thielemann spielte.
Fedor Rudin spielt die Violine „ex-Viotti“ von Antonio Stradivari (Cremona, 1712), eine großzügige Leihgabe der Firma CANIMEX INC. aus Drummondville (Québec), Kanada, sowie die Kopie einer Storioni-Violine von Sylvain Tournaire (Paris, 2023).
FLORIAN NOACK, Klavier
Stellen Sie sich eine Weltkarte vor, die auf den Kopf gestellt ist. Wenn eine solche Welt Ihr Bezugspunkt ist, treffen bestimmte Begriffe wie „obskur“ oder „bekannt“ nicht mehr unbedingt zu. Auf diese Weise hat Florian Noack (1990, Belgien) das Klavierrepertoire für sich entdeckt. Bereits als Teenager wurden Komponisten wie Alkan, Medtner und Lyapunov parallel zu Chopin oder Beethoven studiert, dank Guy Sacres inspirierendem Buch „La Musique de piano“ (Klaviermusik).
Quellen der Inspiration
Durch seine Liebe zur russischen Literatur und sein Studium bei dem Pianisten und Komponisten Vassily Lobanov entwickelte Florian eine natürliche Affinität zu diesem russischen Erbe. Seine Klaviertranskriptionen, die auf Orchesterwerken von Tschaikowsky, Rachmaninow oder Rimsky-Korsakow basieren, haben die Aufmerksamkeit von Musikern wie Boris Berezovsky und Cyprien Katsaris auf sich gezogen. „Das Transkribieren erfordert eine gewisse Form von Kreativität und Einfallsreichtum, die auch eine andere Herangehensweise an mein Instrument mit sich bringt; eine Suche nach neuen Texturen, einem gewissen Reichtum an Farben und verschiedenen Arten, seine zehn Finger zu kombinieren“, sagt Florian.
Die Aufnahmen dieser Werke erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter den ECHO Klassik „Junger Künstler des Jahres 2015“, den International Classical Music Award, den Octave de la Musique (in 2017 und 2019), eine Nominierung für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und den Diapason d'Or de l'Année.
Auch wenn „Virtuosität“ ein Wort ist, das regelmäßig mit Florian in Verbindung gebracht wird, wird diese Eigenschaft von der Presse und seinen Kollegen als Mittel zum Zweck und nicht als Selbstzweck anerkannt. Durch seine Interpretationen und den Aufbau seiner Programme ist Florian bestrebt, jedes Konzert zu einem einzigartigen Erlebnis zu machen. Le Figaro kommentierte seine jüngste Aufnahme folgendermaßen: „Un portrait [de Prokofiev] à son image: contrastant mais authentique. Beunruhigt und leuchtend. Zart, aber prägnant.“
Hintergrund
Ebenfalls prägend waren die Studienjahre bei Claudio Martinez-Mehner an der Musikhochschule Basel sowie die Entdeckung der sokratischen Lehre von Ferenc Rados bei Meisterkursen in Prussia Cove (Cornwall). Florian Noack hat zahlreiche Preise gewonnen, darunter den Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb, den Rachmaninow-Wettbewerb und den Internationalen Wettbewerb in Köln.
Er ist regelmäßiger Gast bei Festivals und in Konzertsälen auf der ganzen Welt und ermöglicht so wichtige Kooperationen mit anderen Musikern, Ensembles und Orchestern. Florian hat sechs von der Presse hochgelobte CDs aufgenommen, die Repertoires jenseits der ausgetretenen Pfade sowie seine eigenen Transkriptionen umfassen.
Er ist Mitglied des Trio Fratres, wo sie gemeinsam mit dem Geiger Fedor Rudin (Konzertmeister der Wiener Philharmoniker) und dem Saxophonisten Hayrapet Arakelyan ein typisches Repertoire aus den 1920er Jahren und darüber hinaus erkunden und dabei Jazz und klassische Musik miteinander verbinden.
Florian Noack unterrichtete an der Musikhochschule Köln und ist regelmäßiger Gast bei verschiedenen Meisterkursen, u.a. bei der Miami Piano Festival Academy im Jahr 2020.
Hayrapet Arakelyan, saxophone
Hayrapet Arakelyan was born in Yerevan, Armenia in 1991. ln 1999, he began studying saxophone with Alexander Manukyan at the Alexander Spendarian Music School.
He has had master classes with Theodoros Kerkezos, Jean-Marie Londeix, Vincent David, Arno Bornkamp and Claude Delangle, and continued his studies with Daniel Gauthier at the Hochschule für Musik in Cologne Germany. Since 2014 he has studied at the Konservatorium Privatuniversität in Vienna with Lars Mlekusch.
He has been the First Prize winner of many international saxophone competitions, including the lnternational Saxophone Competition in Nantes, the International Saxophone Competition in Carquefou, and the Yamaha Competition in Yerevan. ln 2009, he won the Federal Competition for Young Musicians (Bundeswettbewerb Jugend Musiziert) in Germany and was awarded a special prize by the Deutsche Stiftung Musikleben. He was also a prize winner of the International Adriatico Competition in Ancona, the Vlth International Competition in Oldenburg, the Poznan Philharmonia, the Selmer Paris lnternational Saxophone Competition in Kiev, the lntemational Marco Fiorindo Saxophone Competition in Turin, and the lnternational Saxophone Competition in Lodz. ln 2009, he received the Special Prize of the Younger Musical Generation by the Senioren-Union der CDU in North Rhine Westphalia, Germany.
ln May 2010, Hayrapet represented Germany in the finals of the Eurovision Young Musicians contest in Vienna, which was broadcast live in more than 18 countries.
The young musician has appeared in numerous musical festivals, including the lnteniational Festival in Paris, the International Aram Khachaturian Festival in the United States, the XII International Palace and Musical Olympus Festivals in St. Petersburg, the Aberdeen International Youth Festival, and the Festival Assisi nel Mondo in ltaly. Hayrapet Arakelyan has also appeared in festivals in Zurich (2008), New York (2009), Berlin (2010), and Singapore (2011) and in the Riva del Garda and Rheingau music festivals.
ln 2011, he was invited by the ltalian Saxophone Association to give a master class and a solo recital at the XVII Stage Internationale del Saxofono di Fermo.
ln addition, he has perfonned as a soloist with numerous orchestras, including the Radio Symphony Orchestra Vienna, the Boston Pops Orchestra, the State Symphony Orchestra of the Hermitage in St. Petersburg, the State Chamber Orchestra of Russia, the Poznan Philharmonie Orchestra, the Symphony Orchestra of Armenia, the Chamber Orchestra of Armenia, the Kölner Sinfonietta, the Symphony Orchestra of Kaliningrad, the Folkwang Chamber Orchestra and the Julliard School Orchestra in New York.
Hayrapet is also an active chamber musician. As a member of various chamber music ensembles, he has performed at many music festivals, including the Mosel Festival, the Beethoven Fest in Bonn, the Schumann Festival in Düsseldorf, the Festival Middle Europe, the Summerwinds Festival in Münster, the Emilia Romagna Festival, and the New York Chamber Music Festival.
ln the period from 2016-2018 he worked together with the Alliage Quintet. ln 2010, Hayrapet founded a duo with the pianist Gleb Koroleff.
A year later, the Arakelyan-Koroleff duo won the First Prize and the special “New York Debut” Prize at the International Salieri-Zinetti Chamber Music Competition in Verona. He subsequently performed numerous concerts in Italy and Germany, with recordings by the radio station RAI 3 and the Bavarian Broadcasting Company.
In 2012, he extended his chamber music vision by co-founding the Fratres Trio with the pianist Rudolvs Vanks and the violinist Fedor Roudine. This unusual instrumental trio has excited great interest in the musical community: shortly after its foundation, the Fratres Trio was invited to play at music festivals in Germany, Italy and Armenia and played live on the WDR 3 radio station. In March 2013, the ensemble won the 2nd prize at the 18th International Chamber Music Competition in Illzach, France.
Since 2018 he took the position of Alto Saxophone in the SIGNUM saxophone quartet.
Hayrapet Arakelyan’s debut CD French Connection, including the works of Denisov, Milhaud, Borne, Swerts and Muczynski, was released in spring 2012 with ARS Production and supported by the P. E. Förderkreis.
Most recently, he has been performing in numerous European countries as well as Russia, Syria, Jordan, Lebanon, United Arab Emirates, United States, and Canada. He has performed in the Concert Halls of the Moscow Conservatory and the Berlin Philharmonic as well as in Gasteig Hall in Munich, the Esplanade Hall in Singapore, Tonhalle Zürich, Boston Symphony Hall and Carnegie Hall in New York.
Hayrapet Arakelyan has won scholarships from the International Spivakov Fund, the AGBU Fellowship Arts Program, the Deutsche Stiftung Musikleben, and the Solti Foundation. He is a Program Guzik Foundation Award winner as well as a winner of the Dr. Carl Dörken Scholarship.
Hayrapet Arakelyan is a Henri SELMER Paris performing artist.